Erfahrungsaustausch an medizinischer Akademie Poznań – Mediciner veranstaltet Treffen zum Alltag im amerikanischen Gesundheitswesen

Teilnehmer lauschen den Erfahrungsberichten
Wie sieht der berufliche Alltag im US-Gesundheitswesen aus – und was kann man daraus lernen? Um diese und weitere Fragen rund um die medizinische Versorgung in den USA drehten sich 3 Seminare, die die Mediciner International Healthcare Association in Zusammenarbeit mit der Medizinischen Akademie Poznań ausrichtete. Ziel der drei Veranstaltungen war es, den anwesenden Student:innen und Fachkräften neues Wissen zu vermitteln und ihnen andere Kulturen näherzubringen.
Konkrete Fakten, direkte Hilfe
Die Seminare fanden im April und Mai 2025 in Poznań statt. Um die Informationen so hilfreich wie möglich zu machen, richtete sich jeder Termin an eine spezifische Fachrichtung.
Das erste Treffen richtete sich an Physiotherapeut:innen. Zu Beginn berichtete Joanna Józefiak, Vorsitzende des Mediciner e.V., bei allen Terminen über die Strukturen und Unterschiede, die es im US-Gesundheitswesen im Vergleich zum polnischen gibt. Anschließend folgten Fachvorträge, unter anderem spannende Videobeiträge von German Melo vom FITCE, dem Netzwerk für Technologie und berufliche Entwicklung in Mittel- und Osteuropa, und Jadwiga Stokłosa. Stokłosa ist selbst Krankenschwester und hat in Chicago an der renommierten Loyola Universität studiert. Außerdem ist sie Gründerin und CEO des CEETC, dem Central & Eastern European Trade Center, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, zentral- und osteuropäischen Firmen zu helfen, global erfolgreich zu sein.
Das zweite Treffen wurde für Krankenpfleger:innen veranstaltet. Zu Gast war unter anderem Roksana Raczko, eine polnische Pflegekraft, die in den USA arbeitet. Sie konnte einen Überblick über den Alltag, besondere Schwierigkeiten und die Patientenbetreuung in US-Kliniken geben. Joanna Józefiak informierte die Anwesenden über Unterschiede und Ähnlichkeiten in den Pflege beider Länder. Wichtig war hierbei, zu verdeutlichen, dass beide Ländern viel voneinander lernen können. Sowohl fachlich als auch, was den Umgang mit Menschen verschiedener Kulturen betrifft. Für polnische Pflege-Fachkräfte war der Termin eine sehr konkrete und hilfreiche Veranstaltung.
Beim dritten Treffen drehte sich alles um den Rettungsdienst. Rettungssanitäter Jakub Grosicki wurde zugeschaltet und erzählte von seinen spannenden und fordernden Auslandseinsätzen in Krisengebieten, etwa in der Ukraine und Mosambik. Joanna Józefiak berichtete vom aktuellen Zustand der Rettungsdienste in den USA und gab einen Einblick in die Lebensumstände der dort Arbeitenden. Sie motivierte die Anwesenden dazu, die Chancen der weltweiten Vernetzung zu nutzen, um Sprachen zu lernen, sein Fachwissen zu erweitern und teilen. Hier bot sie ihre Unterstützung für alle Interessierten durch den Mediciner e.V. an.
Motivation von prominenter Stelle
Ein Höhepunkt aller drei Termine waren die Auftritte von Tomasz Sobania. Der Extremläufer, der auch der „polnische Forrest Gump“ genannt wird, erzählte von seinen Erfahrungen, etwa bei seinem Lauf quer durch die USA, bei dem er 5.250 Kilometer in 139 Tagen zurücklegte. Mit seinen Vorträgen schaffte er es, den Anwesenden zu vermitteln, wie man mit Mut und Ausdauer erfolgreich sein und seine inneren Zweifel und Mauern überwinden kann. Er inspirierte durch seine ganz persönliche Entwicklung dazu, dass jedes Ziel möglich sein kann – selbst die unmöglichen. Ganz praktisch wurde es hier außerdem beim Termin für Pflegekräfte, als Bartosz Mierzwa von seiner physiotherapeutischen Betreuung Sobanias während des Laufs durch die USA berichtete.
Veranstaltungen nur der Anfang
Die drei Treffen waren ein voller Erfolg, sollen aber erst der Anfang sein. Joanna Józefiak: „Wir werden im September ein Projekt starten, das sich gezielt an Student:innen richtet. Wir wollen hier unterstützen und dabei helfen, Wissen auszutauschen und international zugänglich zu machen. Mediciner hat sich bisher auf das deutsch-polnische Grenzgebiet konzentriert. Jetzt wollen wir Expert:innen weltweit vernetzen. Am Ende ist das Wichtigste, dass der Patient schnell und gut behandelt wird. Egal wo und egal von wem.“